Wer hätte es im September mehr verdient, den Titel „Holsteiner des Monats“ zu tragen als ein Olympia-Sieger? Mit London v. Landos-Quinar aus der Zucht von Ocke Riewerts von der Nordseeinsel Föhr hat die Holsteiner Zucht ein Vielseitigkeitspferd hervorgebracht, das seinesgleichen sucht.
Die Erfolgsliste des Sportpartners von Laura Collett ist lang. Seit 2016 steht London im Stall der Britin. Der Großenwieher Peter Thomsen hatte den inzwischen 15-jährigen Wallach einst bei einem Springturnier in der Nachbarschaft entdeckt. Unter Felix Flinzer und später dann unter Stefan Jensen war der Wallach aus dem Stamm 3200 in Springpferdeprüfungen bis zur Klasse M unterwegs gewesen. „Ich mochte ihn einfach“, erinnert sich Peter Thomsen, „ein leichtes, langbeiniges Pferd“. London stand nur ein paar Monate in Großenwiehe, denn dann kam Laura Collett, die auf der Suche nach einem Pferd war. Ein Anruf zu Freunden nach England – „mein eigenes Budget reichte für ihn nicht“ – und der Dunkelbraune trat seine Reise nach Großbritannien an. Und damit startete eine Bilderbuchkarriere mit Siegen in diversen Fünf-Sterne-Prüfungen und mehreren Championatstiteln. Bei den Olympischen Spielen in Tokio gewann das Paar mit der britischen Equipe bereits die Goldmedaille, wurde im vergangenen Jahr Mannschafteuropameisterin in Haras du Pin (FRA) und krönte seine Erfolge nun mit zwei Medaillen in Paris: Gold mit der Mannschaft, Bronze im Einzel. Kein Wunder also, dass Laura Collett ihren London als „Once-in-a-lifetime-horse” (Pferd ihres Lebens) bezeichnet.
Foto: London v. Landos und Laura Collett (Stefan Lafrentz)
