15. Juni 2024
Delegiertenversammlung Juni 2024

Am 13. Juni trafen sich die Delegierten des Holsteiner Verbandes zu ihrer ersten Versammlung des Jahres 2024 in der Holstenhalle in Neumünster.

Ulrich Steuber, Erster Vorsitzender
Der Begrüßung durch Ulrich Steuber folgte ein Rückblick des Ersten Vorsitzenden auf die jüngsten Veranstaltungen. „Die Junghengstkörung in Elmshorn war sein sehr gutes Event, das in die Welt passt“, resümierte Steuber. Das Konzept beurteilte er als „den richtigen Schritt“, es werde fortgesetzt und weiterentwickelt. Gleiches gelte für die ersten Holsteiner Hengsttage im März mit einer gemeinsamen Hengstvorführung von Verbands- und Privathengsten, einer Körung und der Frühjahrsauktion. Auch die Anfang Juni durchgeführte Auktion von Tiefgefriersamen sprach Ulrich Steuber an und ging auf ethische Bedenken ein. Er betonte, dass die verkauften Straws vorwiegend nicht für ICSI-Zwecke genutzt werden. „Viele Käufer haben signalisiert, dass der Samen für herkömmliche Besamungen genutzt werden wird.“ Seinen Bericht schloss er mit Ausführungen zum Thema Finanzen. Das Beiratsmitglied Klaus Sievers (VR Bank) konnte dafür gewonnen werden, das monatliches Controlling zu optimieren. Bei jeder Vorstandssitzung steht fortan ein Finanzbericht der Geschäftsführer auf der Tagesordnung.

Stephan Haarhoff, Zuchtbüro Kiel
Stephan Haarhoff eröffnete seinen Bericht mit einigen Zahlen. Die Bedeckungen für den Gesamtverband waren im Jahr 2023 um rund 13 Prozent zurückgegangen, gleiches gilt für die Fortschreibung von Stuten (-3,3 Prozent) und die Turnierpferdefortschreibungen bei der FN (-7,4 Prozent). Für die laufende Zuchtsaison stellte der Zuchtleiter ebenfalls Zahlen vor: Bisher wurde 1.900 Fohlen gemeldet und 285 Stuten eingetragen, von denen sich 37 für die Elitestutenschau in Elmshorn qualifiziert hatten. Beim Ausblick in die Zukunft stellte Stephan Haarhoff in Aussicht, ein neues Konzept für die Sammelplätze der Stuteneintragungen zu erarbeiten. „Wir müssen hier deutlich mehr Anreize schaffen und die Attraktivität steigern, Stuten dort vorzustellen“, ist er sich sicher. 

Sebastian Rohde, Holsteiner Verband Hengsthaltungs GmbH
Sebastian Rohde gab einen Überblick über den Hengstbestand. Derzeit sind 51 Vererber über Hengsthaltungs GmbH erhältlich, 33 davon befinden sich im Frischsameneinsatz. Bis zum 1. Juni haben die über Frischsamen verfügbaren Hengste 1.560 Stuten gedeckt, was einem Plus von rund elf Prozent entspricht. „Die Bedeckungen sind derzeit stabil“, konnte der Geschäftsführer verkünden. Million Dollar ist mit 180 Stuten am beliebtesten bei den Züchtern, gefolgt von Casall (131), United Way (114), Charaktervoll HV (108), Uriko (100) und Zuccero HV (78). Verpachtet sind Adagio da Talma, Cancara, Zuccarello, Crunch und Cesano II.

Felix Flinzer, Holsteiner Verband Vermarktungs und Auktions GmbH
Felix Flinzer ließ die bisher in 2024 stattgefundenen Auktionen im Frühjahr und auf dem Derby-Platz Revue passieren. Weiter stellte er das Konzept des wieder ins Leben gerufenen, verbandseigenen Handelsstalles vor. Zwölf Pferde bildet Chefbereiter Arne van Heel derzeit aus, einen Großteil davon im Züchterauftrag. „Mit dem Handelsstall erweitern wir unser Serviceangebot für Züchter und den Kundenkreis gleichermaßen“, erläutert Geschäftsführer Felix Flinzer das Konzept. Seinen Bericht schloss er mit dem Ausblick auf die folgenden Auktionen in Falsterbo, Hörup, Elmshorn und Warendorf sowie den Holsteiner Fohlenmonat im Herbst, eine unkomplizierte Vermarktungsergänzung zu den Auktionen.

Finanzbericht
Auf der Tagesordnung folgte der Finanzbericht, der bereits im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt hatte und von der Versammlung diskutiert wurde. Fakt ist, dass sowohl die Muttergesellschaft in Kiel als auch die beiden Tochtergesellschaften in Elmshorn deutlich negative Ergebnisse erzielt haben. Neben der schwierigen Marktlage, der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT), zwei Hauptkörungen, einer finanziell aufwändigen EDV-Umstellung, Rückgängen bei den Bedeckungen und damit verbundenen Rückgängen bei den Registrierungen wurden Wertberichtigungen, geringere Margen bei Handelspferden, bauliche Maßnahmen und unter anderem gestiegene Energiekosten als Ursachen aufgeführt. Ein umfangreicher Maßnahmenkatalog, der zum Teil bereits zur Anwendung gekommen ist, wurde in diesem Zuge vorgestellt: Vom Dachverband in Kiel werden beispielsweise Umstrukturierungen bei PFERD+SPORT vorgenommen, die interne Zuchtwertschätzung fällt weg, für Stuten werden in Zukunft ausschließlich Feldprüfungen angeboten, Betriebskosten werden optimiert, Veranstaltungen gebündelt und zum Beispiel der Gebührenkatalog angepasst.
Die Hengsthaltungs GmbH will ihren Bestand weiterhin kontinuierlich verschlanken, mehr Pferde in den Handelsmarkt bringen, die Digitalisierung weiter ausbauen und die internationalen Märkte intensivieren. Auch der Standortwechsel der Hengstpräsentation von Neumünster nach Elmshorn trägt zur Kosteneinsparung erheblich bei. Die Vermarktungs GmbH hat sich vorgenommen, weitere Provisionen und neue Kunden durch den Handelsstall zu generieren. Außerdem sollen Veranstaltungen optimiert und dadurch Kosten reduziert werden. Wolfgang Lüth von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erläuterte anschließend die Durchführung der Prüfung und das Ergebnis. Lüth bestätigte, dass eine ordnungsgemäße Buchführung und Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften erfolgten. Philipp Schwartz-Hafter und Philipp Behr führten die Kassenprüfung durch und für haben diese für ordnungsgemäß befunden. Die Versammlung entlastete daraufhin den Vorstand.

Die Delegiertenversammlung stimmte außerdem zwei Satzungsänderungen zu:

1. Die Mitglieder des Körkommission können bis zur Vollendung des 75. Lebensjahr neu- oder wiedergewählt werden.

2. Bei Hofaufnahmen durch die Eintragungs- und Prämierungskommission kann auch ein beauftragter Hauptamtler die Bewertung übernehmen.

3. Bei der Wiedervorstellung eines Hengstes zur Körung muss eine Frist von drei Monaten eingehalten werden.

 

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