Die Fohlensaison ist beendet und im zurückliegenden Sommer hat ein Hengst mit seinen Töchtern und Söhnen auf den Registrierungsplätzen für besonderes Aufsehen gesorgt: Die Rede ist von Dinken. Nicht weniger als 91 Prozent seiner Nachkommen wurden mit einer Fohlenprämie des Holsteiner Verbandes ausgezeichnet. Auffällig dabei ist, dass die ihm zugeführten Stuten über eine genetisch breite Bandbreite verfügten, was seine Vererbungsleistung besonders betont. Außerdem entschied eine Dinken-Tochter das R+V Holsteiner Landesfohlenchampionat für sich.
Dinken ist im Jahr 2010 im belgischen Kinrooi bei Theo Molenaers geboren und im Hengststall des Holsteiner Verbandes in Elmshorn beheimatet. Der Diarado-Sohn stammt aus einer der erfolgreichsten Stutenfamilien überhaupt. Seine Mutter Inken v. Cassini I war Siegerstute im Körbezirk Nordfriesland und selbst unter Peter Wylde (USA) international erfolgreich. Sie prägte ihren Sohn sowohl im Typ als auch in der Aufmachung und in seiner uneingeschränkten Leistungsbereitschaft. Neben Dinken brachte Inken mehrere weitere international erfolgreiche Springpferde hervor, wie zum Beispiel Quinken (Max De Mol/NED), Quinka (Hikari Yoshizawa/JPN), Incaro LS (Frank Schuttert/NED), Dinka (Alicia Bocken/NED) und Cassinka (Hikari Yoshizawa/JPN). Die Halbschwester von Dinken, Ninken v. Littorio, ist Mutter des gekörten und bis 1,55 Meter erfolgreichen Hengstes Clicksem (Hikari Yoshizawa/JPN). Verankert ist diese abgesicherte Genetik im Holsteiner Stamm 2294.
Dinken selbst war während seiner Sportkarriere sehr erfolgreich. Fünf- und sechsjährig qualifizierte der Hengst sich mit Jonas Panje im Sattel zum Bundeschampionat. Als sportlicher Höhepunkt gilt sicherlich sein Sieg beim Landeschampionat 2016 bei den Sechsjährigen. Leider beendete anschließend eine Verletzung Dinkens hoffungsvolle Laufbahn im Parcours.
![]()
Dinken v. Diarado unter Jonas Panje
Mittlerweile sind es – neben den zahlreichen Prämien- und Championatsfohlen, die der Prämienhengst Jahr für Jahr hervorbringt – seine Nachkommen im Sport, die ihn als Vererber in den Fokus rücken. Seine Fohlen überzeugen insbesondere in Sachen Typ und Bewegung, Dinkens Zuchtwert liegt mit 122 Punkten in der Kategorie „Fohlenbeurteilung“ im Spitzenbereich. im vergangenen Jahr siegte seine Tochter im Fohlenchampionat in Lienen bei den Stutfohlen. Bisher stellt er zwölf in Deutschland gekörte Söhne, darunter Dubliner, der ebenfalls im Hengststall des Holsteiner Verbandes zuhause ist.
![]()
Siegerstutfohlen v. Dinken in Lienen 2023
Dinkens Nachkommen in aller Munde
Auch im Sport fallen die Nachkommen des Holsteiners immer mehr auf, die ältesten sind nun zehnjährig. In Konkurrenzen bis 1,55 Meter zum Beispiel ist Dollar-KL unter Freek Vestjens (NED) im Parcours erfolgreich. Mit Dax stellte Dinken den Bundeschampion der sechsjährigen Springpferde 2022 in Warendorf. Der Fuchs beeindruckte besonders durch seine nahezu perfekte Bascule und seine schnellen Reflexe – typisch für Dinken und seine Nachzucht. Mittlerweile geht Dax unter Pieter Clemens für Belgien. Und Gleinkerau’s Di Caprio springt bis 1,50 Meter unter Thomas Himmelmeyer in Österreich. Außerdem haben anlässlich der diesjährigen Bundeschampionate gleich mehrere Dinken-Nachkommen auf sich aufmerksam gemacht. Zum Beispiel Deedark TH (Arne van Heel/NED): Er ist Teil der aktuellen Kollektion der Holsteiner Elite-Auktion Ende Oktober. Und Dicardino (MV. Cardino): Dieser in Westfalen gekörte Hengst blieb im Klassement der Fünfjährigen die gesamte Championatswoche ohne Abwurf. Mit drei Platzierungen, darunter Rang neun im Finale, kehrten dieser Dinken-Sohn und seine Reiterin Stefanie Englert aus Warendorf mit der Qualifikation für die WM der jungen Springpferde nach Hause.
![]()
Dicardino v. Dinken sprang bei den Bundeschampionaten unter die Top Ten der Fünfjährigen.
Ein ehemaliges Holsteiner Auktionspferd macht im internationalen Vielseitigkeitssport auf Top-Niveau Werbung für seinen Vater Dinken: Denim (MV. Ibisco xx) ist unter Philipp Dutton (USA) ein Schleifengarant auf Vier-Sterne-Niveau. Seine Vollschwester Stine wurde in diesem Jahr auf der Holsteiner Elite-Fohlenauktion für 13.000 Euro in die USA zugeschlagen. Mit Dinken steht den Züchtern ein Vererber zur Verfügung, der Typ, Modernität, Rittigkeit und Leistungsbereitschaft an seine Töchter und Söhne weitergibt, wie kaum ein anderer Hengst.
![]()
Stine ist die Vollschwester des Vier-Sterne-Eventers Denim und wechselte über die Elite-Fohlenauktion 2024 in US-amerikanischen Besitz.
Gedanken zur Anpaarung von Sebastian Rohde:
„Ehrgeiz und Leistungswille sind Eigenschaften, für die Dinken im Besonderen steht und dies auch sicher vererbt. Viele seiner Nachkommen sind vermögend und mit sehr guten Reflexen ausgestattet. Trotz seiner Größe ist er in der Lage, sehr große Nachkommen zu bringen. Die Erfolge der Nachzucht zeigen, dass er sich mehr und mehr zum Leistungsvererber entwickelt.“
Fotos: Janne Bugtrup/Stefan Lafrentz/Privat