23. September 2025
Europameisterschaften Vielseitigkeit live – ein Erfahrungsbericht

Dr. Simone Konopka war live dabei, als in Blenheim sowohl Mannschafts- als auch Einzelgold und -Bronze von Holsteiner Pferden und ihren Reitern erkämpft wurden – und hat unvergessliche Tage erlebt, die ihr einmal mehr eindrücklich gezeigt haben, dass es sich lohnt, eine Veranstaltung auch abseits der Bildschirme zu verfolgen.

„Es waren unglaublich schöne Tage in England! Ich hatte noch nie ein Vielseitigkeitsturnier in England besucht und war sehr gespannt, was mich erwartet. Die Vielseitigkeits-Europameisterschaften in Blenheim übertrafen dann alle meine Erwartungen. Eine unglaubliche Kulisse, der Springplatz direkt vor dem Blenheim Palace, Sitz des Dukes of Marlborough, der als Gastgeber auch die Begrüßung und und die Siegerehrung mitgestaltete und Reiter und deren Teams zum abendlichen Empfang in die Schlossbibliothek einlud. Am Donnerstag und Freitag wurde vor dem Schloss auf Gras Dressur geritten und die Holsteiner Pferde fielen mir hier schon positiv auf. Fünf Holsteiner unter den ersten zwölf und noch mehr, wenn Holsteiner Genetik von anderen Zuchtverbänden genutzt wurde. 

Glücksmomente im Gelände
Der Geländetag am Samstag war dann ein unvergessliches Erlebnis. Die 5.800 Meter lange und sehr hügelige Strecke ging durch das 850 ha große Gelände des Blenheim Palace, wobei der Glyme River zweimal durchritten werden musste. Der Kurs war sehr anspruchsvoll gebaut und forderte eine Top-Kondition von Reitern und Pferden. Als Zuschauer musste man sich daran gewöhnen, dass ein Geländetag in England ungefähr so gut besucht ist wie das Wacken Open Air und vom Veranstalter eine Megalogistik und Organisation erfordert. Die Menschenmassen, die sich an der Geländestrecke entlang bewegten, hatte ich mir bis dahin nicht auf einem Vielseitigkeitsturnier vorstellen können und forderten manchmal doch ein bisschen Geduld, wenn die einzige Brücke über den Fluss überquert werden musste. Die vielen Menschen sorgten aber auch für eine Megastimmung und jede Reiter-Pferd-Kombination, die einen schwierigen Komplex überwand, wurde bejubelt. Die EM-Favoriten aus England hatten einen schwarzen Tag erwischt und nachdem zwei von vierTeamreitern ausgeschieden waren, platzte der Medaillentraum für die sonst eigentlich unschlagbaren Briten. Nach dem Gelände waren drei Holsteiner unter den ersten Sieben, Carlitos Quidditch K mit Malin Hansen Hotopp, Tom McEwen und Dublin und Laura Collett mit London zeigten schnelle und sichere Geländerunden, die einfach nur begeistern konnten. Gänsehautfeeling vor allem auch für die angereisten Züchter Miriam Kühl und Volker Göttsche-Götze, die ihre ehemaligen Fohlen hier anfeuerten. Ein toller Samstag!!! 

Wir kommen wieder
Vor dem abschließenden Springen hatten die deutschen Reiter einen sehr komfortablen Vorsprung, den sie nutzten und mit großem Punktabstand Europameister mit der Mannschaft wurden. Am Ende platzierten sich vier Holsteiner, zu denen neben den bereits genannten auch Nico Aldinger und Timmo gehörten, unter den ersten 13 und gewannen Gold und Bronze in der Einzelwertung. Die englische Gastfreundschaft und die stimmungsvollen Tage mit tollem Sport und klasse Holsteiner Pferden machten uns den Abschied schwer, aber ich denke, es wird nicht unser letzter Besuch englischer Buschturniere gewesen sein. Es war einfach zu schön.“

 

Ein unvergessliches Erlebnis vor fantastischer Kulisse in Blenheim

 

Fotos. Privat

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